EIN MISSIONAR MIT LEIDENSCHAFT FÜR JESUS CHRISTUS UND DIE KIRCHE (GEDENKTAG 21. MAI)
Gründer unserer Ordensgemeinschaft ist der heilige Eugen von Mazenod. Im Jahr 1816 gründete er in Südfrankreich die Missionare der Provence. Die Gemeinschaft erhielt später vom Papst den heutigen Namen Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria.
In den ersten Jahren konzentrierte sich die Arbeit der jungen Gemeinschaft auf die religiös vernachlässigte Landbevölkerung in Südfrankreich. Ab 1841 wurden dann immer stärker auch Missionsaufgaben außerhalb Frankreichs angenommen. Heute findet man Oblatenmissionare auf allen Kontinenten der Erde.
DIE WICHTIGSTEN BIOGRAPHISCHEN DATEN
1782 Geburt in Aix-en-Provence
1791 Exil in Italien aufgrund der Französischen Revolution
1802 Rückkehr nach Frankreich
1808 Eintritt ins Priesterseminar St. Sulpice
1811 Priesterweihe
1812 Seelsorger in Aix
1816 Gründung der Oblaten (zunächst „Missionare der Provence“)
1837 Ernennung zum Bischof von Marseille
1841 Erste Oblatenmissionare werden nach Kanada, Irland und England gesandt
1861 Eugen von Mazenod stirbt am 21. Mai
1975 Seligsprechung durch Papst Paul VI.
1995 Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II.
PRIESTER UND MISSIONAR, APOSTEL DER BASOTHOS (GEDENKTAG 29.MAI)
Joseph Gérard trat im Jahr 1849 in das Priesterseminar in Nancy ein. Zwei Jahre später begann er das Noviziat in der Gemeinschaft der Oblaten. Bereits als Diakon reiste er 1853 mit anderen Missionaren nach Südafrika. Die anstrengende und gefährliche Reise dauerte acht Monate. Im Januar 1854 betraten die Missionare in Durban erstmals südafrikanischen Boden. Kurze Zeit später wurde Frater Gérard im Februar 1854 in Pietermaritzburg zum Priester geweiht.
Anschließend arbeitete er als Missionar unter den Zulus in Natal. Die Bemühungen hatten nur mäßigen Erfolg. Pater Gérard und die anderen Missionare konzentrierten sich ab 1862 auf das Gebiet der Basothos im heutigen Lesotho.
Es gelang ihm, die Missionsarbeit aufzubauen. Besonders sein tiefes Gebetsleben und seine Liebe zu den Menschen machten die Arbeit so erfolgreich. Joseph Gérard verfasste einen Katechismus und eine Übersetzung des Lukasevangeliums für sein Missionsgebiet. Er missionierte mehr als 50 Jahre im südlichen Afrika und kehrte nie wieder nach Europa zurück. Joseph Gérard starb, ohne dass er je in seine Heimat zurückgekehrt wäre.
DIE WICHTIGSTEN BIOGRAPHISCHEN DATEN
1831 Joseph Gérard wird am 12. März in Bouxières-aux-Chênes in Frankreich geboren
1849 Eintritt ins Priesterseminar
1851 Beginn des Noviziates in N.D. de l’Osier
1853 Abreise nach Südafrika
1854 Priesterweihe in Pietermaritzburg/Südafrika
1861 Apostolische Expedition in den Oranjefreistaat und nach Lesotho
1862 Mitarbeiter des Bischofs, dann Superior der Mission „Dorf der Mutter Jesu“ (Roma)
1876 Gründer und Leiter der Mission St. Monika
1898 Superior in Roma
1914 Pater Gérard stirbt am 29. Mai in Roma im heutigen Lesotho
1988 Joseph Gérard wird von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
PRIESTER UND MÄRTYRER ZUR ZEIT DES NATIONALSOZIALISMUS
(GEDENKTAG 28. APRIL)
Joseph Cebula wurde im Jahr 1920 während einer Wallfahrt zum Marienwallfahrtsort Piekary Śląskie auf die Gemeinschaft der Oblaten aufmerksam. Bereits im Jahr 1921 begann er das Noviziat und wurde 1927 zum Priester geweiht. Im Jahr 1931 übernahm Pater Cebula die Leitung der Oblatenschule in Lublin und wurde 1937 zum Novizenmeister ernannt.
Im September 1939, der Zweite Weltkrieg hatte begonnen, erlitt die Deutsche Wehrmacht in der Gegend von Markowice schwere Verluste. Als Vergeltung wurde das Oblatenkloster beschlagnahmt und die Ordensmitglieder unter Hausarrest gestellt. Die Mitbrüder wurden zur Zwangsarbeit verpflichtet. Pater Cebula war einer von drei Oblatenpatres, die zeitweise ins Gefängnis mussten. Nachdem er wieder im Kloster wohnen durfte, das zum Teil von Deutschen besetzt war, übte Pater Cebula heimlich seinen priesterlichen Dienst aus. Nach einem Verrat wurde er im April 1941 im Konzentrationslager Mauthausen in Österreich inhaftiert. Dort wurde er zur Arbeit im Steinbruch abkommandiert. Bei einem angeblichen Fluchtversuch wurde er erschossen.
DIE WICHTIGSTEN BIOGRAPHISCHEN DATEN
1902 Pater Cebula wird am 23. März in Malnia in Polen geboren
1921 Noviziat in Markowice
1927 Priesterweihe in Markowice
1937 Ernennung zum Novizenmeister
1941 Im April wird Pater Cebula ins KZ Mauthausen gebracht
1941 Pater Cebula wird am 28. April im KZ Mauthausen ermordet
1999 Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. in Warschau
DIE 22 SPANISCHEN MÄRTYRER DER OBLATEN (GEDENKTAG 28. NOVEMBER)
Während des Spanischen Bürgerkrieges sind einer Statistik nach 6.835 kirchliche Mitarbeiter ums Leben gekommen: 12 Bischöfe, 4.172 Priester des Diözesanklerus, 2.365 Ordensmänner und 283 Ordensfrauen. Es war nicht möglich, auch nur eine ungefähre Zahl der katholischen Laien anzugeben, die aufgrund des Glaubens ermordet worden waren.
In dieses allgemeine Klima des Hasses und antireligiösen Fanatismus lässt sich das Martyrium der 22 Oblaten einordnen: Patres, Brüder und Scholastiker, in Pozuelo de Alarcón (Madrid). Die Oblaten hatten sich 1929 im Bahnhofsviertel von Pozuelo angesiedelt. Sie übten eine Art Kaplansdienst aus und übernahmen den Predigtdienst und die Beichtseelsorge, besonders in der Fastenzeit und der Karwoche. Die Studenten gaben Katechismusunterricht in vier Pfarreien und die Oblatenschola trug zur Feierlichkeit der Liturgie bei. Diese Tätigkeiten begannen den revolutionären Gruppierungen des Bahnhofsviertels aufzufallen. Sie gaben sich große Mühe zu zeigen, dass „i frati“ (so nannten sie die Oblaten) der Antrieb für das religiöse Leben in Pozuelo und der Umgebung waren. Die Oblaten ließen sich nicht einschüchtern. Sie strengten sich an die Vorsichtsmaßnahmen zu verdoppeln, bemühten sich ruhig und gelassen zu bleiben und nahmen es auf sich, auf keine provozierende Beleidigung zu antworten.
Am 20. Juli 1936 versammelten sich junge Sozialisten und Kommunisten und legten Brände in Kirchen und Klöstern, besonders in Madrid. Die Milizen von Pozuelo für ihren Teil überfielen die Kapelle des Bahnhofsviertels, trugen Bilder und Ornamente auf den Platz und zündeten sie bei einer improvisierten sakrilegischen Orgie an. Danach legten sie einen Brand in der Kapelle und schließlich wiederholten sie das Schauspiel in der Pfarrkirche.
Am 22. Juli um drei Uhr nachmittags überfielen Milizen das Oblatenkloster. Sie waren mit Gewehren und Pistolen bewaffnet. Als Erstes setzten sie die Ordensleute unter Arrest. Es waren 38 Oblaten, die in einem kleinen Raum eingeschlossen, streng bewacht und mit Waffen bedroht wurden. Die Oblaten waren Gefangene im eigenen Haus, im Speisesaal zusammengetrieben, dem einzigen Raum mit vergitterten Fenstern.
Am 24. Juli, etwa um drei Uhr in der Nacht, fanden die ersten Exekutionen statt. Ohne Befragung, ohne jede Anschuldigung, ohne Verhandlung, ohne Verteidigung riefen sie sieben Oblaten heraus und trennten sie von den anderen. Die ersten verurteilten waren:
- Juan Antonio Pérez Mayo, Priester und Professor, 29 Jahre
- Manuel Gutiérrez Martín, Student, Subdiakon, 23 Jahre
- Cecilio Vega Domínguez, Student, Subdiakon, 23 Jahre
- Juan Pedro Cotillo Fernández, Student, 22 Jahre
- Pascual Aláez Medina, Student, 19 Jahre
- Francisco Polvorinos Gómez, Student, 26 Jahre
- Justo González Lorente, Student, 21 Jahre
Ohne irdendeine Art von Erklärung ließen sie sie in Fahrzeuge steigen und brachten sie zum Martyrium. Die restlichen Oblaten blieben im Haus und verbrachten die Zeit im Gebet, um sich auf einen guten Tod vorzubereiten. Irgendjemand, wahrscheinlich der Bürgermeister von Pozuelo, machte Madrid auf die Gefahr aufmerksam, die Übrigen könnten fliehen. Noch am selben Tag, dem 24. Juli, kam ein LKW voller Bewaffneter mit dem Auftrag, die Oblaten in Gewahrsam zu bringen. Am darauffolgenden Tag, nach der Erledigung einiger Formalitäten, wurden sie unerwartet wieder freigelassen. Die Oblaten suchten Zuflucht in Privathäusern. Der Provinzial brachte sich selbst in Gefahr, um ihnen Mut zu machen und die Kommunion zu bringen.
Im Oktober jedoch gab es von neuem den Befehl, sie aufzuspüren und gefangen zu nehmen. So wurden sie wieder ins Gefängnis eingesperrt. Sie erlitten ein langsames Martyrium des Hungers, des kalten Schreckens und der Drohungen.
Am 7. November wurden die nächsten Oblaten erschossen:
José Vega Riaño, Priester und Ausbilder, 32 Jahre
Serviliano Riaño Herrero, Student, 30 Jahre
20 Tage später traf es die übrigen 13 Oblaten. Das Prozedere war für alle gleich. Sie wurden nicht beschuldigt, nicht verurteilt, konnten sich nicht verteidigen und erhielten keine Erklärung. Durch Lautsprecher wurden lediglich ihre Namen verkündet:
Francisco Esteban Lacal, Provinzial, 48 Jahre.
Vicente Blanco Guadilla, Superior, 54 Jahre.
Gregorio Escobar García, Neupriester, 24 Jahre.
Juan José Caballero Rodríguez, Student, Subdiakon, 24 Jahre.
Publio Rodríguez Moslares, Student, 24 Jahre.
Justo Gil Pardo, Student, Diakon, 26 Jahre.
Angel Francisco Bocos Hernández, Bruder, 53 Jahre.
Marcelino Sánchez Fernández, Bruder, 26 Jahre.
José Guerra Andrés, Student, 22 Jahre.
Daniel Gómez Lucas, Student, 20 Jahre.
Justo Fernández González, Student, 18 Jahre.
Clemente Rodríguez Tejerina, Student, 18 Jahre.
Eleuterio Prado Villarroel, Bruder, 21 Jahre.
Die 22 Oblaten wurden am 17. Dezember 2011 gemeinsam mit Cándido Cástan, einem Familienvater, selig gesprochen.
Bereits seit dem Jahr 1630 sind immer wieder katholische Missionare ins mehrheitlich buddhistische Laos gekommen. Der Heilige Stuhl errichtete aber erst 1899 das Apostolische Vikariat von Laos. Die Missionskirche wuchs also nur sehr langsam.
1935 wurden die Oblatenmissionare nach Laos gerufen. Ihre Arbeit konzentrierte sich auf die Bevölkerung in den Urwalddörfern der Berge. Dort waren vor allem Ahnenkult und Naturreligionen verbreitet. Christen gab es anfangs kaum. Die Anforderungen an die Missionare waren enorm. Die Kriege und die ideologischen Umwälzungen in Laos brachten den Bergvölkern Flucht, Hunger und Not. Die Kommunisten gingen zudem massiv gegen die katholische Kirche vor. In diesem Kontext der Christenverfolgung ereigneten sich die Martyrien der sechs Oblatenpatres und der weiteren elf Blutzeugen.
Im Jahr 1994 wurde der Prozess der Seligsprechung dieser siebzehn Männer eröffnet. Die Zeugenbefragungen in Laos kamen 2010 zum Abschluss. Mitte 2015 hat Papst Franziskus die Dekrete zur Seligsprechung der siebzehn Märtyrer von Laos ausstellen lassen. Diese findet am 11. Dezember 2016 in Vientiane, der Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Laos statt.
Das Leben von Franz Bänsch war davon geprägt, dass er seinen Überzeugungen auch in Zeiten der Unterdrückung treu blieb. Als Seelsorger im Dresdner Gefängnis am Münchner Platz begleitete Pater Bänsch zahlreiche Opfer der Nazi-Diktatur. Anstatt weg zu sehen setzte er sich für die Gefangenen ein. Dabei machte er in Zeiten des rassistischen Terrors keinen Unterschied zwischen Deutschen, Polen und Tschechen. Auch nach der NS-Zeit widmete er sich der Verständigung zwischen den Völkern.
Franz Bänsch, Priester des katholischen Ordens der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria, starb 1961 in Dresden. Bis heute wird seiner regelmäßig gedacht.
1899 Geburt in Großenhain/Sachsen
1913 Aufnahme in die Oblatenschule St. Karl in den Niederlanden
1917 Soldat im Ersten Weltkrieg
1920 Ordenseintritt
1923 Ewige Gelübde in Dresden
1925 Priesterweihe in Hünfeld
1928 Wirken als Volksmissionar in Breslau
1935 Pfarrer in Dresden-Plauen und Gefängnisseelsorger in Dresden
1957 Diözesanmännerseelsorger
1961 Tod nach einem schweren Herzinfarkt
Friedrich Lorenz wurde 1897 in der Nähe von Hildesheim geboren. Als Jugendlicher besuchte er von 1911 bis 1916 die Missionsschule der Oblatenmissionare in Valkenburg.
Im ersten Weltkrieg wurde er als Soldat eingezogen und kämpfte er an der Westfront. Sein Wunsch, Oblatenmissionar zu werden, blieb während des Krieges bestehen.
Am 1. September 1939 musste der „fanatische Pazifist“ als Militärpfarrer in den Krieg ziehen. Er war in Polen stationiert. Dort unterstützte er die polnischen Priester. Ein Zeuge schrieb: „Mit der polnischen Bevölkerung Kontakt zu haben, besonders mit den Priestern, war gefährlich für ihn. Er ermutige sie, er warnte sie und er beriet sie.“
1940 kehrte er nach Schwerin zurück, wo er schon zuvor als Seelsorger gearbeitet hatte. Dort war er Mitglied des sogenannten „Mittwochskreises“, einem regimekritischen Gesprächskreis. 1943 wurde Lorenz mit anderen Mitgliedern des Kreises verhaftet. Während der anschließenden Gerichtsverhandlung äußerte ein Beobachter die Ansicht, der Oblate sei vor allem deshalb angeklagt, weil er katholischer Priester sei.
Am 13. November 1944 wurde er in Halle/ Saale enthauptet.
Seit dem 22.Februar 2022 erinnert ein Stolperstein vor der ehemaligen Wohnung seiner Familie in Hildesheim an den ermordeten Oblatenmissionar.
1897 Geburt in in Klein Freden (Niedersachsen)
1944 Hingerichtet in Halle
1911 Aufnahme in die Oblatenschule St. Karl in den Niederlanden
1915 Soldat im Ersten Weltkrieg
1939 Militärpfarrer, Einsatzgebiet in Polen
1940 Rückkehr nach Schwerin
1943 Verhaftet als Teil des Mittwochskreises in Schwerin
1944 Hingerichtet in Halle
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