Was bedeutet für Sie Berufung?
Berufung ist für mich die Einladung Gottes, ein erfülltes Leben zu führen.
Wie hat sich Ihre persönliche Berufung entfaltet?
Es begann mit der Frage: Was will ich eigentlich mit meinem Leben anfangen? Was will Gott, dass ich aus meinen Leben mache? Dann kamen weitere Fragen: Ist Priestertum etwas für mich? Passt Ordensleben zu mir?
Wie gehen Sie damit um, wenn Zweifel an Ihrer Berufung aufkommen?
Am meisten hilft mir das Gebet. Als zweites eine gute geistliche Begleitung. Für mich sind auch viele Mitglieder der Mazenodfamilie wichtig. Auch fühle ich mich von vielen Menschen im Gebet getragen.
Im Scholastikat habe ich eine Weile gehadert, ob ich den Weg als Oblate weitergehen möchte. Ich habe sehr viel gebetet – und irgendwann hat sich ein innerer Frieden eingestellt; da habe ich gespürt: Ich bin auf dem richtigen Weg.
Können Sie von einem besonderen Moment oder einer Erfahrung erzählen, der Ihre Berufung gestärkt hat?
Der erste und wichtigste Moment war eine Gottesbegegnung: Das war auf einer Wallfahrt nach Rom. Da habe ich gespürt: Gott gibt es wirklich. Das hat mich fast überrumpelt. Eine zweite Erfahrung war bei Exerzitien, als mir klar wurde, ich möchte es bei den Oblaten probieren. Ein dritter Moment war das Treffen mit einem armen Mann, dem es sehr schlecht ging; das war für mich eine Begegnung mit Jesus.
Welche Rolle spielt die Gemeinschaft bei der Bestärkung Ihrer Berufung?
Wenn ich den Weg als Priester einschlage, das war mir klar, dann nur in einer Gemeinschaft, konkret als Oblatenmissionar. Ich habe gemerkt, dass ich hier hingehöre. Es gibt eine große charismatische Familie, die mit mir unterwegs ist.