Neben unserem weltweiten missionarischen Dienst und der Arbeit mit Bedürftigen und Armen sind wir auch in vielen missionarischen und kirchlichen Aufgabenfeldern in Deutschland, Tschechien und Österreich aktiv. Kernaufgabe der Oblaten ist es, das Evangelium zu verkünden, also Missionare zu sein. Missionare erzählen von Gott und verkünden den Glauben der Kirche. Sie predigen, halten Religionsunterricht und Katechese oder engagieren sich in sozialen Aufgabenfeldern für ihre Mitmenschen. Sie geben in Wort und Tat Zeugnis von dem, was sie selbst begeistert und bereichert hat, was sie antreibt und worin sie ihre Erfüllung finden. Wie dieses Zeugnis aussieht, ist sehr unterschiedlich.
In unserer Ordensregel heißt es dazu: „Wir Oblaten, Patres und Brüder, ergänzen uns gegenseitig beim Werk der Evangelisierung. Wir wollen keine Mühe scheuen, in den Menschen, zu denen wir gesandt sind, den Glauben zu wecken oder wieder zu erwecken und sie erfahren zu lassen, ,,wer Christus ist". Stets sind wir bereit, der Kirche in ihren dringendsten Nöten zu Hilfe zu kommen. Das geschieht durch die verschiedenen Formen des Zeugnisses und des Dienstes, vor allem aber durch die Predigt des Wortes Gottes, die ihre Vollendung in der Feier der Sakramente und im Dienst am Nächsten findet. Uns liegt der Aufbau von christlichen Gemeinden und Ortskirchen am Herzen, die verwurzelt sind in der Kultur ihres Landes und die volle Verantwortung für ihr weiteres Wachstum übernehmen“.
Predigtdienst
Erster Ort der Verkündigung für die Oblaten ist die Predigt. In den Pfarrgemeinden, in denen wir arbeiten, in den Kirchen und Kapellen unserer Niederlassungen oder wo immer man uns einlädt, legen wir lebensnah das Evangelium aus. Unsere Ordensregel gibt uns dazu klare Vorgaben: „Im Dienst am Wort Gottes gebrauchen wir nach unserer Tradition eine einfache und direkte Sprache, die eingängig ist und vom Zuhörer leicht verstanden wird.“ (Regel 7g)
Das Jugendkloster
Damit sich einige Mitbrüder ganz auf die „Mission mit der Jugend“ (siehe Jugendseelsorge) konzentrieren können, leben sie in unserem Jugendkloster in Fulda. Ehrlich gesagt sieht das so gar nicht wie ein Kloster aus. Es ist eine Wohnung auf dem Gelände einer kirchlichen Schule, in der bis zu vier Oblaten leben. Jeder der Mitbrüder hat ein eigenes Zimmer, Bad, Küche und Aufenthaltsraum werden miteinander geteilt. Beim Einkaufen, Putzen, Kochen und Waschen helfen alle mit. Trotzdem ist es keine normale WG. Die Bewohner sind Ordensleute und Missionare und gestalten ihr gemeinsames Leben auch so. Deshalb gibt es eine Kapelle; das gemeinsame Gebet und die Feier der Eucharistie gehören fest zum Alltag. Natürlich gibt es auch ein paar Gästezimmer, damit jemand einige Zeit mitleben kann.
Engagement im Bildungsbereich
Neben der „Mission mit der Jugend“ setzen sich Oblaten weltweit in Schulen ein. Viele Gemeinden in Missionsländern sind Träger von Grund- und Volksschulen. Auch weiterführende Schulen gehören in einigen Regionen zum Portfolio der Oblaten. Die einzige Oblatenschule in Europa gehört zu unserer Provinz. Administration und Unterricht sind dabei nur ein Teil des Dienstes an Schulen. Besonders wichtig ist uns die Schulseelsorge, die wir an unseren eigenen und auch an fremden Schulen anbieten.
Auch der Dienst an Hochschulen gehört zu unseren Aufgaben. Neben der Arbeit als Lehrende an verschiedenen Hochschulen auf der ganzen Welt unterhalten wir auch Einrichtungen in eigener Trägerschaft. Das sind die Universitäten Notre Dame in Cotabato/Phillippinen und Saint Paul in Ottawa/Kanada, sowie vier theologische Hochschulen in Kinshasa/Kongo, Cedara/Südafrika, San Antonio/USA und Obra/Polen
Weltweit sind einige Oblaten an Hochschulen tätig. Sie fühlen sich dem hl. Eugen von Mazenod verpflichtet, der wollte, dass seine Missionare den ihnen Anvertrauten helfen, „Menschen zu werden, dann Christen und schließlich Heilige“. Disziplinübergreifend ist das für die Oblaten die Grundlage für Lehre, Bildung und Erziehung.
Pater Dr. Thomas Klosterkamp OMI
Gemeinden begleiten
Eine traditionelle Form des Glaubenszeugnisses ist für die Oblaten die Gemeindemission. Sie ist eine Intensivzeit, die sich sowohl an die ganze Gemeinde als auch an kleinere Gruppen und Einzelne richtet. Gewöhnlich dauert eine Gemeindemission etwa zehn Tage, an denen täglich gottesdienstliche Veranstaltungen angeboten werden. Die Gottesdienste mit den Missionspredigten sowie Jugendveranstaltungen und Angebote für bestimmte Gruppen stehen im Mittelpunkt der Gemeindemission. Sie werden von mindesten zwei Oblaten und nach Möglichkeit mit einem Team von Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt.
Die Gemeindemission, manchmal auch Glaubenswoche genannt, ist ein starker Impuls von außen, der den Gemeindealltag begleitet und den einzelnen Gläubigen zur persönlichen Reflexion herausfordert. Ziel ist die Stärkung des Glaubens für die Einzelnen und die Gemeinde vor Ort. Mehr dazu unter Gemeindemission.
Auf der Suche nach neuen Wegen
Da wir wissen, dass wir nicht alle Menschen durch „normale“ Verkündigung können, machen wir, wo immer es geht, Angebote für Menschen in bestimmten Altersgruppen und Lebenslagen. Auch Verkündigung in den Medien, den klassischen, wie den sozialen, gehört zu unseren Aufgaben.
Mir ist Medienarbeit wichtig. Uns hören Menschen zu, mit denen wir nie über ein „normales Gottesdienst- oder Seelsorgeangebot“ in Kontakt kommen würden. Wir erreichen Menschen auf der Suche, aus anderen Religionen und solche, die keiner Kirche oder Religion angehören.
Pater Alfred Tönnis OMI